Der Titel darf gerne in Bad Segeberg bleiben - hierfür sind wir angetreten und haben erreicht, was bislang noch keiner anderen Schule gelungen ist: Das STG hat mit der diesjährigen Titelverteidigung das fünfte Mal in Folge den begehrten Pokal nach Hause geholt!
Nach einer intensiven Vorbereitungszeit mit vielen Trainingseinheiten hat sich das STG auch in diesem Jahr wieder erfolgreich für die Teilnahme am Landesfinale auf Helgoland qualifiziert. Der Qualifikationslauf am Segeberger See von der Promenade quer durch den Kurpark mit starker Profilierung war diesjährig auch der Entscheidungslauf zur Auswahl, welche Schülerinnen und Schüler das STG auf Helgoland vertreten. Anna, Awarun und Bette waren die schnellsten Mädchen - Ben, Jonas und Linus konnten sich bei den Jungs durchsetzen, so dass das Team, komplettiert durch Lars Moeller als Lehrer und Michael Beyer als Elternteil, rasch feststand. Mit Jakob war auch ein fixer und motivierter Ersatzläufer gefunden. Zugleich war der Quali-Lauf aber auch optimale Vorbereitung für den Wettkampf auf Helgoland, denn die gegebenen Wetterbedingungen konnten locker mit einem Sturm auf der Hochseeinsel mithalten.
Ganz anders stellte sich 4 Wochen später die Überfahrt aus Büsum mit dem Seebäderschiff MS "Funny Girl" dar. Auch Helgoland selbst erwartete uns und gefühlt unzählige Gleichgesinnte nach dem Übersetzen mit den Börtebooten zunächst mit strahlendem Sonnenschein und ruhiger See. Es verblieb ein entspannter Nachmittag bei Besichtigung der Laufstrecke mit einem Blick auf die Lummen und Basstölpel und ein Abend mit Tischtennis, Billards und einer freien Zeit, die die Kinder mühelos mit Tanzeinlagen und lautstarkem Singen gefüllt haben („Mein Lieblingstier ist die Bratwurst“ J).
Die Aufregung und positive Anspannung am nächsten Morgen war dann aber doch immens: Zum einen in Vorfreude auf den großen sportlichen Wettkampf, für den sich insgesamt 48 Grund- und weiterführende Schulen qualifiziert haben. Entsprechend wuselig stellte sich der Start- und Zielbereich dar. Zum anderen aber auch, weil unser Team nach Behandlung des Läuferfußes von Sportlehrer Herrn Moeller erst mit Einfliegen der Propellermaschine kurz vor dem Startschuss vervollständigt wurde. Es kam hinzu, dass es das nass-stürmische Wetter zumindest am Morgen des 15.06. mit den Läufern nicht ganz so gut meinte.
Der rituellen STG-Bemalung der Waden und vielen weiteren Körperteilen folgten gemeinsame obligatorische Schlachtrufe, die bestimmt weit über die lange Anna hinaus zu hören waren („Gib mir ein S … S, gib mir ein T … T, gib mir ein G … G - Wir sind das S T G !“). Nach dem Start um 9:30 Uhr erwartete dann jede Läuferin und jeden Läufer eine Strecke von ca. 5,3 km mit einem durchaus anspruchsvollen Streckenverlauf entlang der Klippen Helgolands: Stetig wechselnde An- und Abstiege und teilweise sehr enge Kurven, vom Regen rutschige Wege, Treppen und eine Abwärtsstrecke, für die die zu diesem Zeitpunkt bereits müden Beine im vollen Lauf erst mal entknotet werden müssen, sowie der vielgefürchtete „Düsenjäger“. Dieser führt auf einer Länge von ca. 200 m und einer herausfordernden Steigung von bis zu 12 % vom Unter- aufs Oberland und lässt Puls- und Atemfrequenz auf eine Höhe steigen, von der man sich bis zur Übergabe des Staffelbandes an den nächsten Läufer an der Hafenpromenade nicht mehr erholt.
Im Ergebnis konnten wir den Sieg mit einer Zielzeit von 2 Stunden, 55 Minuten und 43 Sekunden und damit mit einem Vorsprung von über 10 Minuten auf die zweit- und drittplatzierten Schulen aus Pinneberg und Bad Bramstedt souverän nach Hause laufen und den Titel für das STG das fünfte Mal in Folge erkämpfen. Das Glücksgefühl, nach dem Einlaufen der Schlussläuferinnen und im Rahmen der Siegerehrung den Pokal in Empfang nehmen zu dürfen, war unbegreiflich.
Ein starkes Event mit fröhlichen Menschen - Großartige läuferische Ergebnisse - Tolle Kinder - Alle Beteiligten hochmotiviert und in bester Laune, nicht zuletzt durch unsere lautstarke Musikbegleitung nonstop. Der Staffelmarathon 2019 war in jeder Hinsicht ein unvergessliches Erlebnis mit einer einzigartigen Atmosphäre und ist bestes Beispiel dafür, wie sehr Sport bewegen, motivieren und verbinden kann.
Allen Eltern vor Ort und zu Hause sowie allen Mitstreitern, Fans und Unterstützern und natürlich allen Athleten auf der Insel und im Rahmen der Vorbereitungen als auch den Organisatoren ein herzliches Dankeschön … und nächstes Jahr … knacken wir den Streckenrekord!
Michael Beyer