Was ist Bili überhaupt?
„Bili“ steht für „bilingualer“, also zweisprachiger Unterricht. Das ist eigentlich ein bisschen irreführend, denn meistens läuft der Unterricht in einer Sprache, und zwar auf Englisch ab. „Der Unterricht“ ist an unserer Schule Geographie. Also: Bili ist Geographie auf Englisch.
Wozu soll das gut sein?
Erwiesenermaßen lernt man Fremdsprachen dadurch, dass man sie spricht. Das klingt banal und findet natürlich sowieso schon im Englischunterricht statt. Aber hier gilt: viel hilft viel. Es führt zu einem sehr natürlichen Umgang mit der Sprache, wenn man sie als „Mittel zum Zweck“ begreift, nämlich, um sich über geographische Sachverhalte auszutauschen. Dabei erworbene sprachliche und interkulturelle Kompetenzen stellen gerade in unserer zunehmend international vernetzten Welt eine wichtige Qualifikation dar. Im Zeugnis wird vermerkt, dass der Geographieunterricht auf Englisch stattgefunden hat. Außerdem erhalten alle Schülerinnen und Schüler, die mindestens drei Jahre erfolgreich am bilingualen Unterricht teilgenommen haben, ein Sprachzertifikat nach dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) mit ihrem Abschlusszeugnis. Dies ist besonders hilfreich für Bewerbungen. Da im bilingualen Unterricht zusätzliche Kompetenzen erworben werden, liegt das Zertifikat über dem normalerweise im Englischunterricht erreichten Niveau.
Der Vorkurs
In der siebten Klassenstufe bereiten wir in einer Doppelstunde pro Woche den bilingualen Unterricht vor. Es geht in dieser 8. und 9. Stunde am Nachmittag um geographische Inhalte, insbesondere aber um den Wortschatz, den wir benötigen, um im Sachfach zu arbeiten und um die Förderung der aktiven mündlichen Mitarbeit in der Fremdsprache. Die Teilnahme am Vorkurs ist in der Regel Voraussetzung für eine spätere Teilnahme an Bili. Der Vorkurs wird nicht benotet. Die Vorkurslehrkraft berät aufgrund der gezeigten Leistungen bei der Entscheidung für die Weiterführung des bilingualen Unterrichts.
Und wann kommt das „richtige“ Bili?
Ab Klasse 8 bilden wir, je nach Anzahl der geeigneten und interessierten Schülerinnen und Schüler, einen Bili-Kurs, der den Geographieunterricht auf Englisch erhält. In diesem Kurs wird die Geographienote erteilt, die dann auch im Zeugnis erscheint. Ein Bili - Kurs hat eine Stunde Geographie mehr, damit genug Zeit für die Vokabelarbeit bleibt und das Fachcurriculum nicht zu kurz kommt. Diese liegt in der Regel in der 7. Stunde im Stundenplan. Wechsel von Bili in Geographie und umgekehrt sind nur in Ausnahmefällen auf Antrag und bei Kapazität zum Halb- oder Schuljahreswechsel möglich. Insbesondere zur Förderung besonderer Sprachbegabung oder wenn sich in anderen Fächern arbeitsintensive Lücken auftun, bemühen wir uns, einen Wechsel zu ermöglichen.
Bili in der Oberstufe
Mit Eintritt in den E-Jahrgang kann das bilinguale Angebot erneut belegt werden und auch wer zuvor noch keinen bilingualen Unterricht besucht hat, ist herzlich willkommen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, um sich in den Fachbegriffen zurecht zu finden, ist dies in der Regel problemlos möglich. In der Oberstufe gibt es keine Zusatzstunden in Bili mehr und sogar die mündliche Abiturprüfung kann auf Englisch abgelegt werden.
Und wenn man doch was nicht versteht, weil‘s auf Englisch ist?
Eine oft geäußerte Angst. Aber erstens haben wir in 20 Jahren Bili festgestellt, dass das kaum vorkommt. Im passenden Zusammenhang und mit entsprechender Unterstützung versteht man mehr, als man denkt. Und außerdem heißt es ja nicht umsonst „zweisprachiger Unterricht“: Wenn‘s gar nicht mehr geht hilft das Deutsche.
Wer ist denn „geeignet und interessiert“?
Bili, das wollen wir nicht verschweigen, ist zwar eine tolle Zusatzqualifikation, aber auch mehr Arbeit. Schülerinnen und Schüler, die Bili machen wollen, sollten Spaß an Schule und am Lernen haben, sie sollten gerne Neues erkunden wollen und auch selbstständig Dinge hinterfragen. Ein gewisses Maß an Wissbegierde und allgemeiner Offenheit sind hilfreich. Außerdem sollte sich in den Vorjahren herausgestellt haben, dass sie einigermaßen fit in Englisch und zu aktiver Mitarbeit in der Fremdsprache bereit sind.
Wie meldet man sich an?
Die Anmeldung zu Vorkurs und bilingualem Geographieunterricht beraten die Eltern mit Ihrem Kind, welches die Entscheidung anschließend über ein online-System der Schule mitteilt. Die Teilnahmelinks hierfür werden an die schulische E-Mail Adresse des Kindes versandt. Der E-Mail Versand findet für die Vorkurswahl gemeinsam mit der Wahl der 2. Fremdsprache und für die Wahl des bilingualen Unterrichtes um Himmelfahrt statt. Diese Wahl hat verbindlichen Charakter, da wir Lehrerstunden für die Kurse einplanen. Englisch- und Vorkurslehrer können bei Bedarf beraten. Grundsätzlich steht das Angebot allen Schülerinnen und Schülern offen. Wenn sich mehr Kinder anmelden als Plätze zur Verfügung stehen, erfolgt eine Auswahl auf Grundlage folgender Kriterien:
Erfolgreiche Teilnahme am Vorkurs, Bereitschaft und Fähigkeit, den Mehraufwand durch erhöhte Wochenstundenzahl und fachliches Arbeiten in einer Fremdsprache in Kauf zu nehmen, die Motivation/das ernsthafte Interesse an der Teilnahme am bilingualen Unterricht, grundsätzliche Freude an diskursivem Unterrichtsgeschehen, sowie Lern- und Leistungsvermögen des Kindes. Dies ermitteln wir bei Bedarf anhand von Zeugnissen und der Einschätzung der unterrichtenden Lehrkräfte.
We’re looking forward to learning Geography with you!