„Ständig schubsen Hans und Franz mich!“ „Dauernd wirft der mit meiner Federtasche herum!“ „Ich habe meiner Freundin in der Cafeteria 1€ geliehen und jetzt gibt sie ihn mir nicht zurück!“
Solche oder ähnliche Beschwerden gibt es im Schulalltag täglich. Damit Kinder und Jugendliche zu autonomen Menschen heranwachsen können, müssen sie lernen, ihre Konflikte so weit wie möglich eigenständig und miteinander, ohne die Erwachsenen, zu lösen. Dieser Lernprozess wird durch die Arbeit der Konfliktlotsen (Kolos) unterstützt, indem sie Schülerinnen und Schüler, die in einen Streit verstrickt sind, zu einer Lösung „lotsen“.
Die Kolos übernehmen dabei eine Moderatorenfunktion: Sie sorgen dafür, dass Gesprächsregeln eingehalten werden, ermöglichen den Streitenden die Darstellung des Konflikts aus ihrer Sicht, versuchen, die Kontrahenten über ihre Gefühle miteinander ins Gespräch zu bringen und unterstützen sie, dass die beiden Parteien selbst eine für sie akzeptable Lösung finden.
Oberstes Gebot ist die Freiwilligkeit der Kontrahenten, das heißt, dass sie auch wirklich gewillt sein müssen, ihren Konflikt aus der Welt zu schaffen. Die Konfliktlotsen bieten ihren Mitschülerinnen und Mitschülern ihre Hilfe in Pausensprechstunden an oder vereinbaren für längere Gespräche mit ihnen einen Termin.