Seit nunmehr über 20 Jahren bietet unsere Schule allen interessierten und geneigten Schülerinnen und Schülern ab Klasse 7 das Angebot, den Geographieunterricht in englischer Sprache zu besuchen. Was einst von Frau und Herrn Christiansen und Frau Klingelhöfer mit großer Begeisterung und Ehrgeiz an der Schule etabliert wurde, wird durch ein ebenso engagiertes Kollegium von Lehrkräften weitergeführt, die sowohl Englisch als auch Geographie unterrichten. Bilinguales Lernen fördert die interkulturelle Kompetenz und bereitet die Schülerinnen und Schüler auf Beruf, Studium und das Leben in einer vielfältigen, mehrsprachigen und globalisierten Arbeitswelt vor. Durch die didaktische Nutzung von Synergieeffekten gilt es, sowohl die Sachkompetenz in Geographie als auch die Fremdsprachenkompetenz in Englisch zu unterstützen, und zwar durch anwendungsorientierte und authentische Verwendung der Fremdsprache als Arbeits- und Unterrichtssprache.
Am Ende von Klasse 6 entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für den deutsch- oder den englischsprachigen Geographieunterricht. Interessierte Schülerinnen und Schüler besuchen ab Klasse 7 einen Vorkurs im Umfang von zwei Schulstunden pro Woche, in dem sie an den englischsprachigen Erdkundeunterricht herangeführt werden. Hier erfolgt eine erste behutsame, schüleraktivierende Begegnung mit grundlegenden geographischen Arbeitsweisen und mit weitgehender Einsprachigkeit im Unterricht. Ab Klasse 8 erfolgt der Unterricht inhaltlich und fachmethodisch in Übereinstimmung mit dem deutschsprachigen Geographieunterricht, so dass gewährleistet ist, dass keine geographische Sachkompetenz verloren geht. Um den verstärkten Anforderungen der Fremdsprache gerecht zu werden, erfolgt der Unterricht dreistündig pro Woche, also mit einer Stunde mehr als der deutschsprachige Fachunterricht. Im Abitur besteht die Möglichkeit, eine englischsprachige mündliche Prüfung in Geography abzulegen und einen Sprachnachweis C1 (advanced level) nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen zu erhalten, eine echte Visitenkarte für manchen Eintritt in die Studien- oder Berufswelt.
Dieses Unterrichtsmodell hat sich am STG gut bewährt und macht allen Beteiligten, Schülern und Lehrkräften große Freude. Die sprachlichen Leistungen bleiben in allen Unterrichtsleistungen unberücksichtigt, so dass die Schülerinnen und Schüler motiviert werden, Sprechanlässe zu nutzen, Fehler zu machen und sich zu korrigieren. Um fachlich und sprachlich das Beste aus den Schülerinnen und Schülern herauszuholen, planen und gestalten wir unseren Unterricht entlang grundlegender bilingualer Prinzipien: verstärktes Wiederholen und Üben, kleinschrittige Progression, strukturierte und mehrphasige Ergebnissicherung, didaktisch reduzierte Medien, sensibles Korrektur- und Bewertungsverhalten. Grundsätzlich gilt: Die Schülerinnen und Schüler sollen Spaß und Anregung finden, ihre Englischkenntnisse anzuwenden und auszubauen: message before accuracy.