Seit nun über 10 Jahren kann sich das Städtische Gymnasium Bad Segeberg als Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage bezeichnen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Miteinander umsichtig, rücksichtsvoll und geprägt von Toleranz zu gestalten. Im Vordergrund unserer Arbeit steht die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für gesellschaftliche Missstände und soziale Ungerechtigkeit. Vor 11 Jahren wurde die AG von Traute Roggon und Christian Witte gegründet und wird seit diesem Schuljahr von Nicola Graunke und Julia Meyer fortgeführt. Die Leitung der AG ist aber in Schülerhand. Wir freuen uns, dass Bentje Holstein, Mareike Schult und Anna Maria Mass diese verantwortungsvolle Aufgabe in diesem Schuljahr übernommen haben!

Um unsere Zielsetzung zu erreichen, verfolgen wir verschiedene Projekte, die sich auf unterschiedliche Themenbereiche beziehen. So findet alljährlich die Paketaktion für die Segeberger Tafel statt, an der sich Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen beteiligen. Im Jahr 2018 konnten wir beispielsweise 142 Pakete durch die Mitglieder der AG am Vorweihnachtstag persönlich an die Besucher der Segeberger und Wahlstedter Tafel verteilen.

Im letzten Schuljahr haben wir das Projekt „Deckel gegen Polio“ fortgeführt. Dafür sammelten wir über 10.000 Deckel von PET-Flaschen und brachten diese anschließend zum Wege-Zweckverband. Für 500 PET-Deckel wird in Ländern wie Pakistan ein Kind gegen Polio (Kinderlähmung) geimpft. Damit konnten unsere Schülerinnen und Schüler 209 Impfungen finanzieren – ein Beitrag ihrer Solidarität mit Menschen, die unter ganz anderen Bedingungen leben als sie selbst.

In Zusammenarbeit mit alleineinboot e.V. und dem BBZ wurde ein Filmprojekt über das Zusammenleben von Alteingesessenen und Neuankömmlingen in Bad Segeberg umgesetzt. Der daraus entstandene Film „Raus aus der Kiste“ wurde bereits beim Kurzfilmabend im Druckwerk präsentiert und ist auch online bei youtube zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=Y89dcv5jYoM.

Anlässlich unseres nachgeholten 10-jährigen Jubiläums stand die Projektwoche am Ende des Schuljahres 2018/19 unter dem Motto „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Unser langjähriger Pate Andreas Speit, welcher u.a. als Journalist für die TAZ arbeitet und sich aktiv gegen Rechtsextremismus und rechte Strömungen einsetzt, hielt dazu die Auftaktrede. Weitere Gäste waren der Verein alleineinboot sowie der Leiter der JugendAkademie Segeberg Ali Evdedurmaz. Das Jubiläum nahmen wir ebenfalls zum Anlass, allen Schülern, Lehrern und Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, die Selbstverständniserklärung von Schule ohne Rassismus erneut zu unterzeichnen und damit ihre Unterstützung kund zu tun.

Besonders stolz sind wir auf die Auszeichnung mit dem Town & Country Stiftungspreis, welcher mit 5000€ dotiert ist. Wir hatten zuvor bereits zum zweiten Mal 1000€ gewonnen und gehörten damit zu den 500 bundesweiten Preisträgern. In diesem Jahr aber wurde dieses Projekt sogar als bestes in Schleswig-Holstein ausgewählt und der Förderverein der Freunde und Förderer des Städtischen Gymnasiums, der das Projekt finanziell begleitet, zur Ehrung nach Erfurt eingeladen, um weitere 5.000 Euro entgegen zu nehmen. Die AG wurde für ihr nachhaltiges Engagement und insbesondere dafür ausgezeichnet, dass sich Schülerinnen und Schüler im außerschulischen Bereich für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzen. Diese Auszeichnungen waren Grundlage dafür, dass wir nun auch für den deutschen Engagementpreis nominiert sind. Über diese Anerkennung freuen wir uns sehr :-). Ein kurzer Imagefilm, der zur Preisverleihung in Erfurt im November 2018 entstanden ist: https://www.youtube.com/watch?v=lBuhLJupufk.

Auch in Zukunft wird es regelmäßig Aktionen geben, die in der Schüler- und Lehrerschaft das Bewusstsein wach halten, dass das Städtische Gymnasium eine Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage ist. So unterstützen wir natürlich auch den am 28.11.19 geplanten Sternmarsch, welcher unter dem Motto „Viele für Vielfalt. Segebergs Schulen bleiben bunt“ zeigen soll, dass kulturelle, politische, religiöse, menschliche Vielfalt das Leben bereichern und lebenswert machen. Extremismus und Gewalt haben mit dieser Vielfalt nichts zu tun.